Dienstag, 8.5.2018, Universität Mainz, Philosophicum P5, 18:00
„[…] In Filmen und Comics überdauern starre Bilder, deren immer gleiches Grundmotiv die Überbetonung des Körpers und damit der Sexualität ist und die Abwesenheit von Intellekt behauptet. Rassismus wirkt jedoch selten auf der Bewusstseinsebene sondern wird meist verleugnet und verschleiert. Solche verschleierten rassistischen Aggressionen werden vom selbstreferentiellen und kulturalistischen Antirassismus der Critical Whiteness und anderer identitätspolitischer Strömungen nicht hinreichend erfasst. Ihnen ersetzt Zugehörigkeit und Einkommen das Ausformulieren von Argumenten. Geständnisrituale und das „Reflektieren“ von Privilegien dienen als Placebo für gewerkschaftliche Praxis und Klassenkampf. Das verzerrt Größenverhältnisse und Rangordnungen: Kleinere Verletzungen von Codes erscheinen als Verbrechen, während die Gewalt der komplexen Unterdrückung im Trikont insbesondere durch den Islamismus aus der theoretischen Arbeit verschwinden. […]“